Ein Lohn zum Leben!

Ein Einfamilienhaus mit Garten, ein gut gefülltes Bankkonto und ein super Job: Dieses Bild von Schweizer*innen ist weit verbreitet – neben der Vorstellung, dass wir uns von Schokolade und Käse ernähren und alle eine grosse Uhrensammlung besitzen. Die Schweiz ist denn auch wirklich ein reiches Land. Doch wenn man sich die Vermögens- und Einkommensverteilung genauer anschaut, so wird klar, dass den meisten am Ende des Monats nicht wirklich viel übrigbleibt. So sind rund 135’000 Menschen sogenannte «Working Poor». Das heisst: Sie schuften Tag für Tag und trotzdem reicht das Geld nirgends hin. Jeder Rappen muss umgedreht werden und unvorhergesehene Ausgaben wie für eine neue Waschmaschine oder einen Zahnarztbesuch liegen nicht drin.

Einspringen dürfen dann Bund und Kantone mit Prämienverbilligungen, Familienmietzinsbeiträgen und Sozialhilfe. Und das, weil die tiefen Löhne, die die Unternehmen auszahlen, nicht zum Leben reichen. Wir kompensieren also letztendlich gesamtgesellschaftlich die tiefen Löhne der Unternehmen. Gleichzeitig werden in vielen Chefetagen munter Boni verteilt und den Aktionär*innen Dividenden ausbezahlt, die diese nicht mal richtig versteuern müssen. 
Da läuft etwas wirklich gewaltig schief!

Deshalb haben wir von der SP gemeinsam mit den Gewerkschaften und anderen linken Parteien im Februar 2019 die Mindestlohn-Initiative eingereicht. Die Initiative fordert einen Mindestlohn von 23 Franken pro Stunde. Damit nehmen wir die Unternehmen in die Pflicht, ihren Angestellten anständige Löhne zu bezahlen. Denn für uns ist klar: Wer Vollzeit arbeitet, muss auch davon leben können!