Ein Avocado-Verzicht reicht halt nicht!

Wir JUSOs setzen uns für eine sozialere, gerechtere Welt ein. Unser Ziel ist die Verbesserung der Lebensbedingungen aller Menschen. Unsere Kämpfe für bessere Arbeitsbedingungen, eine offene Migrationspolitik und gegen stetigen Leistungsabbau müssen aber auch zwingend mit dem Streben nach Nachhaltigkeit verknüpft werden.Denn auch die Umwelt ist im kapitalistischen System, einem System, das komplett auf Wachstum ausgerichtet ist, Ausbeutung ausgesetzt. Der Ressourcenverbrauch steigt stetig und Umweltstandards werden aufgeweicht zugunsten der Profitmaximierung.

Und die Klimakrise ist bereits weit fortgeschritten; sie beeinflusst unser aller Leben. Wir in Europa sind dadurch zwar noch nicht eingeschränkt, vielmehr jedoch die Menschen im globalen Süden, für die der Klimawandel bereits jetzt existenzielle Probleme wie Hungersnöte, Migrationswellen und Umweltkatastrophen mit sich bringt. Und daran sind wir im globalen Norden schuld. Der Klimaschutz ist denn auch eine Frage der Solidarität.

„Go vegan“ oder „Kauf halt keine Avocados!“ sagen dann viele. Jedoch sollte mit Nachhaltigkeit nicht in erster Linie die Einschränkung des persönlichen Konsumverhaltens gemeint sein, sondern vielmehr ein gesamtgesellschaftliches Umdenken. Und das benötigt konsequente politische Massnahmen. Die Förderung des Langsamverkehrs, eine angemessene Verteuerung des Flugverkehrs, gratis öV und die konsequente Verlagerung des Gütertransports auf die Schiene sind hier nur einige Beispiele. Daneben braucht es aber auch in der Energiepolitik ein Umdenken: So ist klar, dass der komplette Umstieg auf erneuerbare Energien und in diesem Zusammenhang auch genügend Investitionen im Bereich Weiterentwicklung der Umwelttechnik zwingend notwendig sind.

Klar ist jedoch auch, dass der Kampf gegen die Ausbeutung der Umwelt nicht an den Grenzen unseres Landes aufhören darf, sondern international geführt werden muss. International tätige Konzerne müssen in die Pflicht genommen werden. Dafür müssen sich weltweit progressive Kräfte gemeinsam einsetzen.

Unser Kampf gegen das kapitalistische System ist gleichzeitig auch ein Kampf für eine nachhaltigere Lebens- und Produktionsweise. Er verlangt einen Systemwechsel, um mit unserem aktuell rücksichtslosen Ressourcenverschleiss zu brechen. Die aktuellen Klimastreik-Bewegungen in der Schweiz und auf der ganzen Welt machen Mut. Denn es zeigt, dass es den jungen Menschen nicht egal ist, wie es dem Planeten in Zukunft geht. Übernehmen wir gemeinsam Verantwortung für eine gesunde Umwelt – auch für kommende Generationen!